„0,33 Liter Sagres als zusätzliche Motivation!“
Nach dem Turniersieg 2019 und dem überraschend schlechten Abschneiden 2022 -trotz Bestbesetzung nur Rang 5- gingen die Freizeitwölfe diesmal ohne großen Erwartungsdruck in das Turnier. Bei herrlichem Sommerwetter traten acht Mannschaften in zwei Vierergruppen gegeneinander an. Die Freizeitwölfe hatten es mit dem SC Vierkirchen, der SpVgg Steinkirchen und dem SV Ampermoching II zu tun.
Gleich im allerersten Spiel gegen den SC Vierkirchen zeigten die Freizeitwölfe, dass mit ihnen heute zu rechnen war und ließen die Vierkirchner überhaupt nicht ins Spiel kommen. Nach einer Ecke von Robert Gley erzielte Sebastian Bolz aus der Drehung das Tor des Tages, wie die Freizeitwölfe glaubten. Nur eine Unsportlichkeit eines Vierkirchner Spielers kurz vor Spielende brachte die Freizeitwölfe um den Lohn des Erfolgs. Der Vierkirchner Spieler spielte den Ball für alle klar erkennbar selbst ins Aus (leider war der Schiri der einzige, der das nicht sah). Die meisten seiner eigenen Mitspieler liefen zurück und die Freizeitwölfe orientierten sich in Erwartung eines eigenen Einwurfs gleich nach vorne. Doch der gegnerische Spieler, der den Ball selbst ins Aus gespielt hatte, schnappte sich die Kugel und führte den Einwurf aus. Der einzige Vierkirchner, der noch vorne stand, lief dann völlig unbedrängt alleine auf den Woife zu und erzielte den überraschenden und unverdienten Ausgleich. Selbst als der betroffene Spieler von den Freizeitwölfen vehement aufgefordert wurde, doch ehrlich zuzugeben, dass er selbst den Ball ins Aus befördert hatte, schwieg er. Eine Unsportlichkeit, die u. E. auf einem ansonsten sehr fair geführten Turnier nichts zu suchen hat. Es spricht für das Team der Freizeitwölfe, dass sie sich -trotz aller berechtigter Kritik- dadurch nicht unterkriegen ließen.
„Ich wurde eiskalt aus dem Tor verbannt“ murrte Michel Kreppold schon vor diesem ersten Spiel in Richtung des sportlichen Leiters Sepp Pfeil. Dieser Groll der Ausbootung saß wohl so tief, das er gleich beim ersten ‚unsportlichen‘ Gegentor, dass Woife Sterflinger bekam, vor sich hin murmelte: „Ich hätte den gehalten.“ Natürlich war das nicht ernst gemeint, genauso wenig wie die Begrüßung von Sebastian Bolz von einem Kollegen. „Ah servus Sebastian, mit Hose hätte ich dich bald nicht erkannt!“ Diese Aussagen spiegeln aber ganz gut die lockere und entspannte Atmosphäre der Freizeitwölfe untereinander wieder, die ohne Leistungsdruck aber mit viel Spaß und dem notwendigen Ehrgeiz dieses Turnier bestreiten wollten.
Im zweiten Spiel lagen die Freizeitwölfe zwar früh mit 0:1 im Rückstand, aber belohnten sich durch unermüdlichen Einsatz und gutem Stellungsspiel und drehten die Partie. Ein genialer Pass in die Tiefe von Marcel Schönfelder wurde von Robert Gley zum Ausgleich veredelt, ehe Sebastian Bolz nach Vorarbeit von Christian Egert der verdiente 2:1 Siegtreffer gelang. Das letzte Gruppenspiel gegen die SpVgg Steinkirchen endete, trotz zahlreicher Chancen der Freizeitwölfe, torlos.
Tabellenstand nach Beendigung der Vorrunde:
1. SC Vierkirchen 5 Punkte Torverhältnis 5:2
2. SG Schwabhausen/Erdweg 5 Punkte Torverhältnis 3:2
Im Halbfinale bekamen es die Freizeitwölfe dann mit dem großen Favoriten und späterem Pokalsieger, dem SC Massenhausen zu tun. Obwohl die Massenhauser wie erwartet mit 2:0 gewannen, zog sich die SG Schwabhausen/Erdweg sehr achtbar aus der Affäre.
Im Spiel um Platz 3 wartete dann der Post SV Dachau. Die Partie verlief relativ ausgeglichen, obwohl die Postler zu mehr guten Chancen kamen. Eine davon nutzten sie zur Führung. Die Freizeitwölfe drängten aber danach auf den Ausgleich und wurden durch einen beherzten Einsatz von Marcel Schönfelder, der durch frühes Pressing den Ball erobern konnte, belohnt. Der Abpraller landete direkt vor den Füßen von Sepp Pfeil, der alleine auf den Torwart zulief und diesen zum viel umjubelten Ausgleich überwinden konnte. Nun musste das Achtmeterschießen die Entscheidung bringen. Jeweils drei Schützen jeder Mannschaft traten dazu an. Robert Gley, der bekennde FC Bayern Fan, machte es wie Uli Hoeneß und jagte den Ball mit Schmackes über die Querlatte. Als Woife den ersten Achtmeter des Post SV bravorös abwehren konnte, war die Entscheidung wieder offen. Denkste! Der Schiri ließ den Achtmeter wiederholen, da er noch nicht gepfiffen hatte. Bei einem Freizeitturnier aus unserer Sicht zumindest eine sehr fragwürdige Entscheidung. Beim zweiten Versuch war der Woife dann machtlos. Da die beiden anderen Schützen jeweils trafen (auf Seiten der SG Schwabhausen/Erdweg Marcel Schönfelder und Sebastian Bolz) endete die Partie 4:3 für den Post SV Dachau. Trotz des dadurch erreichten 4. Platzes brauchen sich die Freizeitwölfe nichts vorzuwerfen. Sie haben alles versucht und waren mit viel Einsatz und Spaß dabei.
Erwähnt muss noch werden, dass der sportliche Leiter Sepp Pfeil heftige Kritik einstecken musste, da er –aus Sicht der anderen Freizeitwölfe- leichtsinnig auf einen mitgebrachten Kasten Bier verzichtete. Und so sprang der später angereiste Bernd Scharfenberg als Notnagel ein und organisierte vor dem Spiel um Platz 3 für jeden Spieler eine 0,33 Flasche „Sagres“ als zusätzliche Motivation. Es wird wohl nie aufgelöst werden können, ob deshalb das Visier von Robert Gley ein wenig zu ungenau eingestellt war.
Statistik Vorrunde:
1:1 gegen SC Vierkirchen: 1:0 Sebastian Bolz, nach Eckball von Robert Gley; 1:1
2:1 gegen SV Ampermoching II: 0:1; 1:1 Robert Gley, nach genialem Zuspiel von Marcel Schönfelder; 2:1 Sebastian Bolz, nach Vorarbeit von Christian Egert
0:0 gegen SpVgg Steinkirchen:
Halbfinale:
0:2 gegen SC Massenhausen
Spiel um Platz 3:
1:1, 3:4 nach Achtmeterschießen: 0:1; 1:1 Sepp Pfeil, nach Balleroberung von Marcel Schönfelder
Erster Achtmeter: Robert Gley verschießt, im zweiten Versuch trifft der gegnerische Spieler
Zweiter Achtmeter: Marcel Schönfelder trifft, der Gegner aber auch
Dritter Achtmeter: Sebastian Bolz verwandelt, ebenso wie der dritte Schütze des Post SV Dachau
TSV Schwabhausen 1929 e.V. (Fußball), 85247 Schwabhausen