„Top Gegner zu Gast in Schwabhausen“
Zum ersten Mal in diesem Jahr können alle Freizeitwölfe im vertrauten Trikot auflaufen – der SC Ottershausen reiste mit 15 Mann an und benötigte keine Leihspieler der Freizeitwölfe. Doch der Gegner aus einem Vorort von Haimhausen kam nicht nur vollzählig, sondern hatte auch noch jede Menge fußballerisches Können, Fairness und Feierlaune mit im Gepäck Die Freizeitwölfe der SG Schwabhausen/Erdweg freuten sich ganz besonders, dass sie - ebenso vollständig – nach dem Spiel gemeinsam mit der gesamten AH des Gastgebers feierten, den Burgunderbraten und das Bier genossen und so das gelungene AH-Sommerfest perfekt abrundeten. Herzlichen Dank an dieser Stelle von allen Freizeitwölfen!
Im Gegensatz zum SC Ottershausen spielte das Wetter an diesem Tag, zumindest für die Feier, nicht ganz mit. Nach den sehr heißen Tagen der letzten Wochen erreichte plötzlich kühle Polarluft, durchsetzt mit Regen und leichten Gewittern, Schwabhausen. Bei Temperaturen um die 15 Grad ließ es sich zwar angenehm Fußballspielen, doch die anschließende Feier wurde in den Innenraum verlegt.
Da der etatmäßige Trainer im Urlaub weilte (Rumänien oder Ruanda – Hauptsache Europa), versuchte sich das Trainer-Newcomerduo Markus Hörmann als Spielertrainer und Mane Göttler als Assistent an der Seitenlinie. Dies durfte man ruhig wörtlich nehmen, denn immer wieder verstellte er den Ersatzspielern und dem rekonvaleszierenden Sportdirektor Sepp Pfeil im Rollstuhl die Sicht. Doch den 18-köpfigen Kader hatten sie bestens im Griff und schafften es während der gesamten Spielzeit eine schlagkräftige Truppe auf das Feld zu bringen.
Schon von Beginn an merkte man, dass der SC Ottershausen keine Laufkundschaft war. Immer wieder gelang es ihnen mit schnellen Angriffen die Abwehr der Heimelf zu überlaufen. Die Silberrücken aus Schwabhausen und Erdweg standen zwar gut und boten auch im Spielaufbau gefälligen Fußball, aber die blitzartig vorgetragenen Angriffe der Gäste bereiteten ihnen immer wieder Probleme. In der 17. Minute führte dann einer dieser schnellen Konter zur verdienten Führung für die Gäste. In dieser Phase musste Woife Sterflinger im Tor der Gastgeber öfter eingreifen als ihm lieb war. In der 20. Minute verhinderte er mit einer Glanzparade die 2:0 Führung für den SC Ottershausen. Kurze Zeit später hätten sie sich beinahe das Ei selbst ins Netz gesetzt, als Andi Hechtl und Woife Sterflinger sich gegenseitig so behinderten, dass der Ball plötzlich frei vor einem Haimhauser lag. Doch dieser war so überrascht von diesem Geschenk, dass er freistehend knapp verzog. Auf der Ersatzbank stöhnten alle erleichtert auf und einer meinte: „Warum sprechen sie nicht miteinander, wahrscheinlich haben sie sich bloss nicht verstanden, weil die Dialekte aus Arnbach und Stetten zu verschieden sind.“
Nur sieben Minuten später dann doch das 0:2. Aber ab diesem Zeitpunkt wurden die Freizeitwölfe stärker und erspielten sich eine gute Einschussmöglichkeit nach der anderen, 29., 31., 33., 35., und 39. Minute. Ein feiner Kopfball von Basti Bolz ging knapp drüber. Alle anderen Chancen vergeigte Hanni Ostermair, der ansonsten eines seiner besten Spiele im Dress der Freizeitwölfe absolvierte. Bei allen Versuchen geriet er in Rücklage und zielte viel zu hoch. Dazwischen gelang es den Gästen aber immer wieder mal gefährliche Nadelstiche zu setzen und der Woife im Tor der Gastgeber musste mehrmals eingreifen um einen höheren Rückstand zu verhindern. In der Halbzeitpause argumentierte der Hanni Ostermair, dass seine Pumaschuhe schuld wären an seinem Schusspech. Markus Hörmann erinnerte ihn daran, dass die Haltung beim Schuss meist von der Person abhängt, die in diesen Schuhen steckt. So eingestellt ging es in die zweite Hälfte.
Die Partie wurde von Edi Salvermoser schon nach fünf Minuten Pause wieder angepfiffen, weil man keine Minute des nachfolgenden Festes versäumen wollte. Er leitete diese Partie übrigens souverän und ruhig. Man muss aber auch festhalten, dass es ihm beide Mannschaften mit ihrer Fairness sehr leicht gemacht hatten.
Mit zunehmender Spieldauer in der zweiten Hälfte übernahmen die Freizeitwölfe immer mehr das Kommando, da beim Gegner offenbar langsam die Kräfte schwanden. Immer wieder schafften sie es durch gekonnte Angriffe den Gegner unter Druck zu setzen. Im Minutentakt erspielten sie sich beste Tormöglichkeiten, doch der Anschlusstreffer wollte einfach nicht fallen. Zweimal Peter Glas, Billy Scheufler und Thorsten Diemer hatten offenbar die Visiereinstellung vom Hanni übernommen und schossen allesamt drüber. Plötzlich bot sich dem SC Ottershausen bei einem Konter die Chance zum 0:3, doch Woife Sterflinger reagierte glänzend und hielt die Heimelf im Spiel. In der 64. Minute dann endlich der inzwischen hochverdiente Anschlusstreffer durch einen Weitschuss von Billy Scheufler, der ein Zuspiel von Christian Egert perfekt vollendete. Auf die Frage, warum er nicht drüber geschossen hatte, wie alle anderen, meinte er, dass ihm beim Schuss die Kraft ausgegangen sei und der Ball wohl deshalb eine etwas flachere Flugkurve aufwies.
Der Ausgleich lag mehr als in der Luft, doch selbst beste Torchancen konnten nicht genutzt werden. Wieder zielten Peter Glas, Florian Fuchsbichler und Thorsten Diemer zu hoch, offenbar hatten sie im Gegensatz zu Billy noch Kraft in den Füßen. Als Peter Glas nach einem feinen Angriff halblinks allein auf den gegnerischen Torwart zulief, jubelten schon alle, doch der Ball zischte knapp am langen Pfosten vorbei. Thorsten Diemer hatte bei seinen Schussversuchen zudem mit einem blau angelaufenen Zeh zu kämpfen, denn in der Arbeit ist ihm ein Silberbarren (!) auf den Fuß gefallen.
Kurz vor Schluss beinahe die Entscheidung, als der Schuss eines gegnerischen Stürmers von der Querlatte an den Pfosten prallte. Im anschließenden Tumult gelang es dann mit vereinten Kräften die Situation zu bereinigen.
Auf der Auswechselbank schauten schon alle auf die Uhr, denn die letzte Spielminute war angebrochen. Da fasste sich Flankengott Robert Gley, der an diesem Tag sein 200.stes AH-Spiel bestritt, ein Herz und flankte unnachahmlich und gefährlich vor das Tor der Gäste. Dort stand Peter Glas goldrichtig und schob flach zum hochverdienten 2:2 Unentschieden ein. Danach war Schluss. „Ich wollte einfach nicht schon wieder drüber schießen“, sagte er bescheiden nach dem Schlusspfiff.
Ein gutes und unterhaltsames Spiel endete vor der begeisterten Tochter unseres chinesischen Juwels Bobby Wang und nahezu 45 Zuschauern auf der Nordtribüne (in der Nähe des Biers), mit einem versöhnlichen Remis, mit dem am Ende beide Seiten sehr gut leben konnten. Nach einer kurzen und kalten Dusche (im TSV Vereinsheim war die Heizung ausgefallen) stand einem vergnüglichen Abend beim AH-Sommerfest nichts mehr im Wege. Um die 65 Gäste ließen sich den Burgunderbraten mit Spätzle und mitgebrachten Salaten vom Gasthaus Göttler aus Rumeltshausen und das perfekt gekühlte Fassbier schmecken. Erst lange nach Mitternacht ging dann endgültig das Licht aus. Doch über diese Vorkommnisse wird diskret der Mantel des Schweigens gehüllt. Nur soviel: Basti Nitz, seines Zeichens verantwortlicher Biertraglverantwortlicher und diplomierter Biersommelier feierte ab Mitternacht seinen Geburtstag.
Statistik des Spiels:
0:1 (17. Min.)
0:2 (26. Min.)
1:2 (64. Min.), Billy Scheufler zieht nach feinem Pass von Christian Egert aus rund 20 m ab
2:2 (80. Min.), Peter Glas, nach Musterflanke Robert Gley
TSV Schwabhausen 1929 e.V. (Fußball), 85247 Schwabhausen