"Benni Emonts setzt neuen modischen Trend!“
Der Michel Kreppold, noch auf der Bank, begann seinen Liveticker direkt mit dem Anpfiff und schrieb: „Beide Teams sind gut im Spiel“. Alle anderen sahen ein Spiel in dem die Freizeitwölfe rund zwanzig Minuten brauchten, um sich auf den holprigen Rasen und den Gegner einzustellen. Dann meldete sich Michel Kreppold wieder: „Bisher ist bis auf die extravagante Stutzenfarbe von Benni nichts Auffallendes im Spiel passiert.“ Benni Emonts spielte an diesem Tag mit fragwürdig modischen türkisfarbenen Stutzen und sorgte so für einen Hingucker. Vor dem Spiel hatte Trainer Christian Fintina Mühe die Leute richtig einzustimmen, da alle Konzentration den türkisen Benni-Wadeln galt.
Michel Kreppold verzückte dann im Liveticker alle, die auf neue Nachrichten aus Überacker warteten, mit der Feststellung: „Aus dem Nichts auf beiden Seiten jeweils eine Großchance. Sorry werde gerade eingewechselt, inzwischen steht es 3:1 für uns. Tschüss, bis später!“
In der 29, Minute zeigten sich die Gäste in der Abwehr kollektiv zurückhaltend und der Gastgeber stocherte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie – 1:0 für Überacker. Doch die Antwort der Gäste erfolgte prompt. Nach einem feinen Spielzug über mehrere Stationen, schickte Benni Emonts den mitgelaufenen Florian Fuchsbichler steil, der gekonnt ins kurze Eck vollendete. Dies motivierte dann Marcel Schönfelder zu einem sehenswerten Dribbling über das halbe Feld ehe er die Kugel famous zur 2:1 Führung ins Überacker Tor jagte. Das schönste Tor des gesamten Spiels. Er war so lange am Ball, dass sich niemand mehr erinnern konnte, wer ihm den Ball überhaupt zugespielt hatte. Der Thorsten Diemer meinte zur Halbzeit: „Ich habe genau gesehen, dass er sich den selbst steil vorgelegt hat!“ Der dritte Treffer gelang Benni Emonts, der nach einem Missverständnis der Defensive aus Überacker den Ball eroberte und unbedrängt zur 3:1 Führung einschob. Innerhalb von nur fünf Minuten machten die Freizeitwölfe aus einem 0:1 ein 3:1. Vor der Pause wäre sogar noch das 4:1 möglich gewesen, doch der Ball landete am Außennetz.
Sepp Pfeil, der mitgereiste Sportchef, notierte diese Szene schon als 4:1 für die Freizeitwölfe. Er bemerkte den Irrtum erst, als Christian Fintina Mitte der zweiten Halbzeit feststellte, dass die Freizeitwölfe längst das vierte Tor hätten machen müssen. Er hätte aber schon viel früher stutzig werden müssen, als er in der Halbzeit Basti Nitz erzählte, dass die Freizeitwölfe bereits 4:1 führen. „Wieso 4:1?“ fragte dieser. „Der Benni hat doch mit dem Halbzeitpfiff noch das 4:1 geschossen," sagte Sepp Pfeil. Völlig verdutzt fragte der Basti dann: „Und wieso hat dann keiner gejubelt?“
Nach der Halbzeitpause hatten die Gäste Spiel und Gegner lange Zeit sehr gut im Griff, verpassten aber mehrfach einen weiteren Treffer nachzulegen. Kurz vor Spielende meldete sich Michel Kreppold, inzwischen wieder ausgewechselt, wieder im Liveticker „Wir lassen einige Großchancen liegen. Kraft und Konzentration lassen auch langsam nach. Der Gegner wird stärker und drückt jetzt auf den Anschlusstreffer. Elfmeter für Überacker, Tor, Anschlusstreffer. Jetzt müssen wir die letzten Minuten nur noch clever runterspielen.“ Doch weit gefehlt.
Die letzten Minuten hatten es in sich. Das Spiel wurde plötzlich hektisch und turbulent. Innerhalb von nur 5 Minuten zeigte der absolut fair und ruhig leitende Schiedsrichter aus Überacker dreimal auf den Punkt. Und alle drei Elfmeter waren berechtigt. Beim ersten Foul im Strafraum war Basti Nitz, die Axt aus Tandern, der Übeltäter („Ich habe fast nix getan“, verteidigte er sich später). Den zweiten Elfer verschuldete unser Jungspund Anton (Gust) Grund, der zu forsch aus dem Tor herausstürzte und den Überacker Angreifer zu Fall brachte. Er wollte wohl seiner Freundin Lisa und Fabian Göttler, der bei den Freizeitwölfen reinschnupperte, besonders imponieren. Dies gelang ihm auch, denn beide reagierten fast zeitgleich, „Ouououou … Sch…!“ Ansonsten zeigte der Gust eine tadellose Leistung und vertrat den Stammtorhüter der Freizeitwölfe, den Woife, mit Bravour.
Aufgrund der letzten hektischen Minuten und zwei Foulelfmetern für Überacker hätte das Spiel durchaus auch 3:3 enden können. Praktisch mit dem Schlusspfiff verwandelte dann Thorsten Diemer den dritten Foulelfmeter und machte damit den Sack endgültig zu. Sebastian Kreitmair, der sich in dieser Situation beherzt in den Strafraum durchgetankt hatte, wurde, im Gegensatz zum Spiel der 1. AH zwei Tage zuvor, nun selbst elfmeterreif gefoult. „Ich bin auch am nächsten Freitag bei euch dabei, bei der 1. AH habe ich aufgrund meiner roten Karte jetzt ein paar Tage frei!“ meinte er augenzwinkernd.
Statistik:
1:0 (29. Min) Eine kollektive Fehlerkette in der Abwehr nutzt der Gastgeber eiskalt aus
1:1 (33. Min) Florian Fuchsbichler ins kurze Eck, nach Musterpass von Benni Emonts
1:2 (35. Min) Marcel Schönfelder mit dem schönsten Tor des Tages, nach eigenem Zuspiel (!)
1:3 (37. Min) Benni Emonts, nach einem Missverständnis der Überacker Defensive, lag der Ball plötzlich frei vor seinen Füßen
2:3 (75. Min) Basti, die Axt von Tandern hat wieder zugeschlagen, FE für Überacker
(78. Min) Erneuter FE für Überacker, doch der Schütze des Anschlusstreffers verzieht
2:4 (80. Min) Thorsten Diemer, dritter FE innerhalb von 5 Minuten, nach Foul an Sebastian Kreitmair
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