„Freizeitwölfe trotzen Ampermoching und den eiskalten Sturmböen!“
Mit den widrigen Wetterbedingungen, Temperaturen um die 6 Grad, die sich durch die eisigen Sturmböen noch kühler anfühlten, hatten beide Mannschaften zu kämpfen. Es galt sich vor der ungemütlichen Kälte zu schützen. Die meisten Spieler trugen deshalb mehrere Schichten Kleidung oder zogen das Trikot einfach über eine Jacke. So auch Peter Glas, der mit langer Jacke und Trikot noch beschäftigt war, als der Anpfiff erfolgte. „De fanga einfach o, obwoi i no gor ned fertig o`zong bin!?“ wunderte sich der Pellheimer Ballvirtuose und lief einfach sich fertig anziehend auf den Platz. Beim ersten Ballkontakt hatte er das Trikot wenigstens schon über den Kopf gezogen.
Aufgrund der äußerst ungemütlichen Wetterbedingungen wurde eine Spieldauer von zweimal 35 Minuten vereinbart. Michel Kreppold, der vor dem Spiel für seinen 100.sten AH-Einsatz geehrt wurde, meinte vor Kälte schlotternd: „Hoffentlich gibt es nach dem Spiel warmes Wasser in den Duschen!“ Respekt also an alle, die an diesem Tag auf dem Fußballplatz standen.
Von Anfang an hatten die Gäste, die in der ersten Halbzeit gegen den stürmischen Wind spielten, Mühe, den Ball überhaupt bis ins Mittelfeld zu bringen. Doch wenn dies gelang, wurde der Ball zügig ganz nach vorne gespielt. Als sich Christian Fintina am rechten Flügel gekonnt durchsetzte, wurde es auch schon gefährlich. Er legte überlegt zurück auf Peter Glas, inzwischen mit korrekt sitzendem Trikot. Der zog sofort ab und der Ball schlug flach im langen Eck ein, 0:1. In der Folge drängten die Ampermochinger auf den Ausgleich und die Gäste hatten immer wieder Mühe den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Woife Sterflinger bekam deutlich mehr zu tun, als ihm lieb war. Innerhalb von drei Minuten drehte Ampermoching das Spiel und ging mit 2:1 in Führung. Beim Führungstreffer grätschte Oli Greve in einen Schuss und fälschte den Ball unhaltbar ins eigene Tor ab. Doch die Freizeitwölfe fanden wieder zurück ins Spiel, als Sebastian Bolz im Strafraum der Gastgeber zu Fall gebracht wurde und Christian Fintina den fälligen Strafstoß sicher ins linke untere Eck verwandelte. Ein paar Minuten vor der Halbzeit sorgten Denji Meerkamp und Oli Greve, die beiden Arbeitskollegen bei der Knorr-Bremse AG, fast im Alleingang für die erneute Wendung in diesem Spiel. Denji Meerkamp setzte sich im Strafraum stark durch und passte den Ball im richtigen Moment zum mitgelaufenen Oli Greve, der cool blieb und den Ball im Netz unterbrachte, diesmal im Richtigen.
Andi Höchtl, den eigentlich schon vor dem Spiel muskuläre Probleme plagten, lieferte bei seinem ersten Einsatz für die Freizeitwölfe eine starke Leistung, obwohl ihn einmal ein Gegner überlief und er wegen seines lädierten Oberschenkels nicht so folgen konnte, wie er gerne wollte. „Ich habe mich richtig geschämt, weil ich ihn einfach ziehen lassen musste.“, gestand er später. Doch da das bei den Freizeitwölfen schon öfter beobachtet wurde - auch ohne muskuläre Probleme zu haben – war er der einzige, der sich schlecht dabei fühlte. Seine Kollegen lobten ihn sogar: „Wenn er schon mit muskulären Problemen so gut spielt, wie spielt er dann, wenn er gesund ist?“ Auch Bobby Wang ging angeschlagen ins Spiel, aber auch er konnte sich behaupten, wenngleich er nur laufen und nicht schießen konnte, wie er selbst nach dem Spiel zugab.
Jose Reichlmair und Mark Stöber, die Felsen in der Brandung der Ampermochinger Angriffe, liefen in dieser Phase zahlreiche Bälle ab oder unterbanden diese schon im Ansatz durch ihr gekonntes Stellungsspiel. So blieb es bis zur Pause bei der knappen, aber verdienten Führung.
Nach der Pause glaubten die Freizeitwölfe, mit dem Wind zu spielen, würde vieles vereinfachen, doch weit gefehlt. Aber da jetzt Ampermoching große Mühe hatte, sich gegen den Wind zu behaupten, ergaben sich dennoch leichte Vorteile für die Gäste. Nach einer Ecke von Sebastian Bolz, stand Robert Gley am langen Pfosten goldrichtig und der *Flankengott" erzielte den 4:2 Führungstreffer.
Doch fast im Gegenzug fiel das 3:4 als nach einem Durcheinander in der Defensive der Ball plötzlich bei einem klar im Abseits stehenden Ampermochinger landete, der den Ball dann über die Linie schob. Da der Schiri glaubte, das Zuspiel käme von einem Spieler der SG Schwabhausen/Erdweg, pfiff er nicht, sehr zum Leidwesen der heftig protestierenden Gäste. Doch alles Lamentieren half nichts.
Als sich fünf Minuten vor Schluss Peter Glas glänzend gegen einige Gegenspieler durchsetzte, Denji Meerkamp bediente, und der per sehenswertem Außenristschuss (einige glaubten einen ordinären Bauernspitz gesehen zu haben) ins linke Kreuzeck den alten Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellte, schien das Spiel endgültig entschieden. Doch mit einem wunderbar vorgetragenen Angriff zwei Minuten vor Spielende, gelang dem SV Ampermoching erneut der Anschluss. Erst als Oli Greve in der allerletzten Minute spektakulär auf der Linie klären konnte, stand der erste Sieg dieses Jahres endgültig fest. Basti Nitz, der noch während des Spiels, als Traglverantwortlicher versuchte, die zahlreichen Traglspenden geistig zu sortieren (u.a. 1Tragl für die kurzfristiges Absage von Erich Rixner, 1 Einstands-Tragl von Andi Höchtl, 1,01 Tragl von Michel Kreppold für 101 AH-Einsätze) schnaufte ganz schön aufgrund dieser Doppelbelastung. Doch auch er stemmte sich mit seinen Kollegen mit vollem Körpereinsatz gegen ein drohendes Unentschieden.
Statistik
(Spieldauer wegen der ungemütlichen Orkanböen 2x35 Minuten):
0:1 ( 6. min) Peter Glas nach Klasse Vorarbeit Christian Fintina
1:1 (10. min)
2:1 (12. min) Oli Greve fälscht einen Schuss ins eigene Tor ab
2:2 (18. min) Christian Fintina – FE, nach Foul an Sebastian Bolz
2:3 (29. min) Oli Greve, nach starker Vorarbeit von Denji Meerkamp
2:4 (55. min) Robert Gley nach einer langen Ecke von Sebastian Bolz
3:4 (57. min)
3:5 (65. min) Denji Meerkamp, nach glänzender Vorarbeit Peter Glas
4:5 (68. min) gekonnt vorgetragener Angriff der Gastgeber
TSV Schwabhausen 1929 e.V. (Fußball), 85247 Schwabhausen