„Es spielt nur eine Mannschaft, aber die liegt hinten, wie geht das?“
… das fragte staunend Erich Rixner Mitte der zweiten Halbzeit. Er war erst zur Halbzeitpause mit dem Rad in Überacker angekommen und sah ungläubig, wie eine Mannschaft klar das Spiel dominierte – die Freizeitwölfe. Beinahe wie Paris St. Germain im Champions-League-Halbfinale gegen Borussia Dortmund. Trotz klarster Einschussmöglichkeiten gelang es ihnen nicht, ein Tor zu erzielen. Ein starker Keeper im Tor der Heimelf, dreimal Pfosten / Latte oder mangelnde Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor waren die Gründe - auch eine Parallele zu Paris St. Germain.
Doch zunächst zur ersten Hälfte: Die ersten zwanzig Minuten zeigten die Freizeitwölfe ein richtig gutes und munteres Spiel mit feinen, gekonnt vorgetragenen Angriffen, aus einer stabilen Abwehr und einer konsequenten Spielordnung heraus. Aber schon in dieser Phase war das Tor des SV RW Überacker wie vernagelt. Nur einmal gelang es den Silberrücken die gegnerische Abwehr zu überwinden. Ein geniales Zuspiel von Oli Greve auf Benni Emonts eröffnete diesem, allein vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen und mit einem gekonnten Heber den herauslaufenden Torwart zu überlisten. Doch danach ging die Ordnung zunehmend verloren, die Positionen wurden nicht mehr so konsequent gehalten und die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen wurden immer größer. Trotzdem ergaben sich weiterhin beste Chancen, auch wenn die Heimelf nun ihrerseits immer mutiger diese großen Räume für eigene Angriffe nutzte. Das taten sie gnadenlos und effizient! Innerhalb von nur drei Minuten drehten sie das Spiel. Mit diesem, für Überacker schmeichelhaften 2:1 wurden dann auch die Seiten gewechselt. Chancenverhältnis allein in der 1. Halbzeit, Überacker: 3, Freizeitwölfe: 6 (!)
In der zweiten Halbzeit war die Chancenverteilung dann noch eindeutiger und die Spieler an der Bande hatten den richtigen Riecher, als sie sagten: ‚In diesem verrückten Spiel brauchen wir wahrscheinlich einen Freistoß oder einen Elfmeter um ein weiteres Tor zu erzielen!‘
Wie zur Bestätigung dieser Voraussage, ertönte in der 74. Minute ein Pfiff von Christian Fintina, der in der zweiten Halbzeit das Spiel leitete, da der Schiedsrichter des SV RW Überacker zu einer Trainersitzung weg musste. Er hatte ein absichtliches Handspiel eines Verteidigers von Überacker gesehen. Von der Bank sah es für uns auch so aus, als hätte ein Spieler aus Überacker bei einem Klärungsversuch den Ball an die Hand bekommen. Doch die Spieler aus Überacker protestierten sofort energisch und sagten unisono, dass keine Hand im Spiel war. Doch all die Proteste der sportlich fairen Heimelf nutzten nichts, und Benni Emonts verwandelte vom Punkt souverän. Auch wenn der Strafstoß also zumindest strittig war, war das 2:2 dennoch hoch verdient.
Passend zum ‚Spiel der vergebenen Chancen‘ traf dann Markus Hörmann Sekunden vor Schluss nur die Unterkante der Querlatte und so blieb es bei diesem Spielstand. Insgesamt betrachtet, war es für die Freizeitwölfe ein gerechtes Ergebnis, da sie zuvor vor allem durch ausgeklügeltes Auslassen allerbester Chancen geglänzt hatten.
Statistik:
0:1 ( 8.) Benni Emonts mit einem feinen Lupfer über den gegnerischen Torwart, nach einem ebenso feinen Zuspiel von Oli Greve
1:1 (35.) Direkt verwandelter Freistoß
2:1 (38.) Ein schneller Konter und fehlende Zuordnung; das reichte
2:2 (74.) Benni Emonts, strittiger Handelfmeter
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