„Freizeitwölfe beenden das Turnier in einem spektakulären Neunmeterschießen und trotzen Gewitter und Platzregen!“
Erster Eindruck: Riesige Kabine! Im Gegensatz zu den anderen Kleinfeldturnieren müssen sich die Freizeitwölfe nicht mit einer oder zwei anderen Mannschaften in eine Kabine pferchen, sondern können sich ungewohnt breit machen. Gespielt wurde im Stadion des Landesligisten Eintracht Karlsfeld. Zweiter Eindruck: Mega-Organisation! Das Orga-Team um Peter Vrsajkovic hatte alles bestens im Griff. Dritter Eindruck: Teilnehmer mit Rang und Namen, wie die Ü40 von 1860 München oder die Traditionsmannschaft des FC Augsburg. Vierter Eindruck: Bis auf eine unrühmliche Szene stand Fairness und gemeinsamer Spaß an oberster Stelle.
Bei herrlichen äußeren Bedingungen startete das Turnier pünktlich um 12:30Uhr. Das Auftaktspiel bestritten die Freizeitwölfe gegen den späteren Turnierdritten, die Ü40 Mannschaft des TSV 1860 München. Zur Verblüffung aller Zuschauer entwickelte sich von Anfang an ein vollkommen ausgeglichenes Spiel, in dem beide Abwehrreihen überzeugten und nur wenig zuließen. Ein typisches 0:0 Spiel. Diesen Punkt hätten die Mannen um Denji Meerkamp absolut verdient gehabt, aber ein paar Minuten vor Spielende landete dann ein eigentlich schon abgewehrter Ball doch noch irgendwie im Tor der Freizeitwölfe und die Löwen gewannen das Spiel. Das war umso ärgerlicher, da Jose Reichlmair nur eine Minute vorher die größte Chance des Spiels nicht im Tor der 60ziger unterbringen konnte. Der Schuss ging knapp neben das Tor. „Ich bin halt ein Verteidiger und als solcher weiß ich nicht genau, wo das Tor steht“, verteidigte er sich. Im Tor der Freizeitwölfe stand an diesem Tag Andi Martin, der kurzfristig von den Crocodiles ausgeliehen wurde. Andi hat sich bei den Freizeitwölfen sehr wohl gefühlt und hat ihnen in kritischen Situationen den nötigen Rückhalt gegeben. Klasse!
Im zweiten Spiel gegen die Crocodiles „hellblau“ waren die Freizeitwölfe klar überlegen und kamen auch mehrere Male sehr aussichtsreich vor das gegnerische Tor. Doch der Torwart der „Hellblauen“ brachte sie mit seinen Paraden schier zum Verzweifeln. Wieder also gelang den Freizeitwölfen kein Treffer. Doch die „Hellblauen“ blieben insgesamt zu harmlos und so endete dieses Spiel, sehr zum Verdruss der Silbernen, torlos.
Dieses Spiel musste leider minutenlang unterbrochen werden, weil auf dem Nebenplatz ein wütender Spieler von 1860 München dem Torwart der Brasilianos durch das ganze Stadion laut brüllend nachjagte und ihm die schlimmsten Dinge androhte. Zeitweise versteckte sich der Torwart sogar hinter der Tribüne. Verfolgt wurden diese beiden von ihren Kollegen. Die einen wollten ihren Torwart beschützen, die anderen ihren rasenden Mitspieler zurückhalten. Die Schiedsrichter unterbrachen notgedrungen beide Partien und der Stadionsprecher rief per Lautsprecherdurchsage immer wieder zur Vernunft auf und erinnerte die Streithähne an ihre Vorbildfunktion, denn unter den Zuschauern waren auch viele Kinder. Doch es half alles nichts, der wildgewordene Angreifer der 60er konnte durch nichts beruhigt werden, gar nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er ihn erwischte hätte. Erst als sich der Torwart aus dem Stadion schlich und fortan nicht mehr gesehen wurde, beruhigten sich alle Beteiligten wenigstens wieder soweit, dass weitergespielt werden konnte. Die Brasilianos allerdings mit einem anderen Torhüter. Etliche Zuschauer meinten, dass sie noch nie eine solch grobe Unsportlichkeit gesehen hätten. Vorausgegangen war wohl ein Kopfstoß des Torwarts hinter dem Rücken des Schiris. Die beiden Kontrahenten sind nach Darstellung ihrer Kollegen wohl schon in der Vergangenheit aneinander geraten. Doch das kann keine Entschuldigung für dieses respektlose und unsportliche Verhalten sein.
Das dritte Spiel mussten die Freizeitwölfe gegen den späteren Turniersieger, die „Brasilianos“ aus Lohhof bestreiten. In deren Reihen standen einige ehemalige Bayernliga-Kicker, und deren Klasse bekamen sie schon früh zu spüren. Sowohl das 0:1, als auch das 0:2 waren technische Kabinettstückchen. Als auch noch das 0:3 fiel, dachten viele „Oh je, das wird wieder ein Schützenfest“. Doch alle, die so dachten, irrten sich! Die Freizeitwölfe wehrten sich mit aller Macht und erzielten durch Sebastian Bolz (Assist Daniel Abu Aksa) den hochverdienten Anschlusstreffer. Die Brasilianos waren nun gewarnt, denn das Spiel verlief jetzt ziemlich ausgeglichen. Auch das 1:4 konnte die Silbernen nicht davon abhalten, weiter mutig nach vorne zu spielen. Daniel Abu Aksa war es schließlich, der nach feiner Vorarbeit von Rudi Obermaier (Bull), sein allererstes Tor für die Freizeitwölfe erzielte und den Abstand wieder auf zwei Tore verkürzen konnte. Mit Recht nahmen sie nach dem Schlusspfiff die Glückwünsche der Lohhofer entgegen, denn die Freizeitwölfe waren das einzige Team, die gegen den späteren Turniersieger zwei Tore erzielen konnte.
Mit dem deutlich besseren Torverhältnis ging es dann als Gruppendritter in die Entscheidungsspiele um den Silbercup (Plätze 5-8). Dort wurde die Betriebsmannschaft der MTU deutlich mit 4:1 besiegt. Robert Gley gelang nach Vorarbeit von Denji Meerkamp der erste Treffer, dem wenig später das 2:0 durch Sebastian Bolz folgte. Die Vorarbeit kam wieder von Daniel Abu Aksa, der von Frau und Sohn angefeuert wurde. Der Anschlusstreffer zum 1:2 brachte sie nur kurz aus der Bahn und nach feiner Vorarbeit von Rudi Obermaier (Bull) war Robert Gley zur Stelle und vollendete zum 3:1. Den Schlusspunkt setzte Denji Meerkamp nach klasse Zuspiel von Robert Gley.
Im Spiel um den Silber-Cup (Platz 5) kam es dann zur Begegnung mit den Oldstars Röhrmoos. In einem sehr fairen Spiel hatten zuerst die Röhrmooser die besseren Chancen, ehe dann die Freizeitwölfe immer stärker wurden. Beim 0:1 sah der Andi im Tor der Freizeitwölfe nicht allzu glücklich aus, doch der Zuspruch aller Mannschaftskollegen spornte ihn weiter an, und direkt im Anschluss parierte er gleich zweimal glänzend, und verhinderte so einen weiteren Treffer für die, in dieser Phase überlegenen Oldstar-Kicker. Dann hatten die Freizeitwölfe großes Glück. Nach einem klaren Foul spielten die Röhrmooser weiter und erzielten das vermeintliche 2:0, doch der Schiri hatte schon abgepfiffen und auf Freistoß entschieden. Das wärs wohl gewesen. Aber ab diesem Zeitpunkt wurden die Freizeitwölfe immer stärker und drängten auf den Ausgleich. Jetzt durfte sich der Röhrmooser Torwart mehrmals auszeichnen, ehe Rudi Obermaier (Bull) und Robert Gley in Co-Produktion schließlich der hochverdiente Ausgleich gelang (Vorabeit Bull, Tor Robert). Das wars in der regulären Spielzeit.
Es wurde Zeit für das Neunmeterschießen, während das vorhergesagte Gewitter immer näher kam. Schon waren die ersten Blitze über dem Stadion zu sehen und lautes Donnergrollen zu hören. Während auf dem Nachbarplatz die anstehenden Entscheidungsspiele um Platz 3 und das Endspiel wegen des Gewitters mit Starkregen gar nicht mehr angepfiffen wurden, wollten die Röhrmooser und die Freizeitwölfe unbedingt noch eine Entscheidung auf sportlichem Weg.
Doch dieses Neunmeterschießen war so ausgeglichen, dass alle drei Schützen je Mannschaft dreimal (!!!) antreten mussten, einschließlich zweier Einsätze (!!!) der beiden Torhüter, ehe im Platzregen endlich das Ergebnis feststand. Mit 8:7 gewannen schließlich die Oldstars Röhrmoos die unglaubliche Gewitterregenschlacht.
Neunmeterschießen - erster Durchgang bei beginnendem Gewitterregen: Sebastian Bolz schießt, Torwart hält. Robert Gley verwandelt, Andi hält Neunmeter, Rudi Obermaier vergibt, genauso wie der Spieler aus Röhrmoos, deshalb muss das Neunmeterschießen in die nächste Runde gehen.
Neunmeterschießen – zweiter Durchgang bei starkem Gewitterregen: Beide Torhüter vergeben, also nächste Runde!
Neunmeterschießen – dritter Durchgang bei ergiebigem Gewitterregen. Es wird immer dunkler: Alle angetretenen Schützen treffen, also …
Neunmeterschießen – vierter Durchgang bei Gewitter-Starkregen, Blitz und Donner: Beide Torhüter treffen, also nächste Runde!
Neunmeterschießen – fünfter Durchgang bei heftigem Gewitter-Starkregen, Blitz und Donner: Bolz Sebastian verwandelt, ebenso wie der Schütze aus Röhrmoos. Der Schuss von Robert Gley wird vom gegnerischen Torwart bravorös gehalten, während der Schütze aus Röhrmoos verwandelt!
!!! Nach fast zwanzigminütigem und aufregendem Neunmeterschießen bei Gewitterstarkregen ist damit endlich die Entscheidung zugunsten der Röhrmooser gefallen!!! Unmittelbar danach wurde das Turnier wegen des Gewitters abgebrochen.
Bei den Freizeitwölfen waren Stimmung, Einsatz und Teamwork mega und es fiel kein einziges kritisches Wort. So soll es sein. Trotz allem notwendigen Ehrgeiz stand der Spaß miteinander im Vordergrund. Und dann boten sie auch noch ein so spektakuläres Neunmeterschießen … !
TSV Schwabhausen 1929 e.V. (Fußball), 85247 Schwabhausen