"Wer ist überhaupt Benni Emonts?“
Sieben Minuten dauerte es, bis Denji Meerkamp sein erster lupenreiner Hattrick für die Freizeitwölfe gelang. Doch es sollten im Verlauf des Spiels noch zwei weitere Treffer hinzukommen. Nach dem Spiel sagte der "Man-of-the-Match", dass ihm letztmals in der Jugend (also vor ... äh ... ca 40 Jahren) fünf Tore in einem Spiel gelungen sind. Egal mit was für einem Körperteil er den Ball traf – am Ende war er drin. Am Schluss stieg ihm der Erfolg wohl ein bisschen in den Kopf, denn der vermeintliche Zweikampf um die Torjägerkrone zwischen Peter Glas, dem ein sehenswerter Treffer gelang und Benni Emonts, der lieber in Schwabhausen mit der 1. AH feierte, wurde jetzt ein Dreikampf. "Wer ist überhaupt Benni Emonts?" fragte er mit einem Grinsen im Gesicht, als er nach dem Spiel mit lautem Beifall und Hurrarufen als möglicher Nachfolger von Dauer-Top-Torjäger Benni Emonts in der Kabine empfangen wurde. Selbst der mit den besten Karten in diesem spannenden Duell, Peter Glas, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Wie sich später herausstellte, hatte er gar nicht zugehört, denn der schmunzelte immer noch über die verbale Watsch`n von Bobby Wang, der sich im Spiel lautstark bei ihm beschwerte, dass er ihn nicht angespielt hätte: „Zweimal hast du das gemacht, zwei Mal!“ Natürlich war alles nur Spaß im Überschwang der Gefühle und des Erfolgs. Schließlich stimmt es ja auch nicht, dass in diesem Spiel Basti Nitz mit einem weiten und bequemen 3XL-Trikot die Dynamik fehlte, bloß weil er im letzten Spiel mit einem sehr engen und atemnotverursachenden XL-Trikot, dynamischer ausgesehen hatte.
Doch zurück zum Spiel. Gleich in der ersten Spielminute wären die Hausherren beinahe in Führung gegangen, doch der Steinkirchner Stürmer verzog freistehend. Nach diesem Schreckmoment schlugen die Gäste aus Erdweg/Schwabhausen eiskalt und mit größtmöglicher Effizienz zurück. Innerhalb von nur 7 Minuten gelangen Denji Meerkamp drei Tore. Peter Glas, der in diesem Spiel „offiziell“ als Verteidiger auflief (Trainer Christian Fintina hatte dem Benni versprochen, dass der Peter nicht im Sturm spielen wird. Das das nicht so war, darf der Benni also nicht wissen), erhöhte nach einem feinen Steilpass von Robert Gley per Alleingang sehenswert auf 0:4.
Doch die Tore sind offenbar zu leicht gefallen, denn danach schlichen sich eklatante und völlig unnötige Abspielfehler ein und luden die Steinkirchner förmlich dazu ein, gefährlich vor dem Tor der Freizeitwölfe aufzutauchen. Die Folge waren die Anschlusstreffer zum 1:4 und 2:4. Und hätte Woife Sterflinger im Tor nicht mehrere Male glänzend pariert, hätte es durchaus 3:4 oder gar 4:4 stehen können. Markus Hörmann, der auch in brenzligen Situationen die Übersicht behielt, musste in dieser Phase seine Mitspieler immer wieder motivieren, ruhiger und besonnener zu agieren. Doch die Heimelf wurde durch die beiden Anschlusstreffer immer mutiger und setzten die Freizeitwölfe schon tief in deren eigener Hälfte unter Druck und kamen so immer wieder gefährlich vor das Tor. So rettete der Woife, der klimaneutral mit dem Fahrrad nach Steinkirchen gekommen war (Respekt!), mit den exotischen und extravaganten, aber in die Jahre gekommenen Torwarthandschuhen aus dem Leder, des leider schon ausgestorbenen australischen Gürtelwarans, die zwei-Tore-Führung in die sehnlichst erwartete Halbzeit.
Nach der Pause, aus der die Steinkirchener erst nach wiederholter Aufforderung des souverän leitenden Schiedsrichters gekommen waren, besannen sich die Mannen um Christian Fintina wieder auf ihre Stärken und dominierten die gesamte zweite Hälfte. Daniel Abu Aksa kümmerte sich von nun an um den pfeilschnellen Außenstürmer der Steinkirchener und nahm ihn so fast ganz aus dem Spiel. Als in der 53. Minute dann Denji Meerkamp (wer sonst) mit einem Hinterkopfball a la Uwe Seeler das 2:5 gelang, erlahmte die Gegenwehr der Steinkirchener und als Christian Fintina, nach einem Eckball von Robert Gley (bereitete insgesamt 4 Tore vor. Top!) mit einem platzierten Kopfball auch noch das 2:6 gelang, war das Spiel endgültig entschieden. Die weiteren Tore erzielten dann der unermüdlich arbeitende Jose Reichlmair nach einer Ecke von Bernd Scharfenberg und wieder Denji Meerkamp (ebenfalls nach Zuspiel von Bernd Scharfenberg), der sein Spiel des Lebens mit dem fünften Tor krönte.
Als der Mann des Spiels nach dem Schlusspfiff die Kabine betrat, wurde er mit Jubelschreien empfangen. Als er noch in der Kabine zu seinem Handy griff, wurde das von einem seiner Mitspieler sofort auf seine Weise interpretiert und hielt sich ein imaginäres Handy ans Ohr:„ Hallo Schatz, ich bin`s! Dein Torjäger. Ich habe heute fünf Tore geschossen, warte auf mich, ich komme gleich nach Hause. Wir könnten doch dann noch …“
Statistik:
0:1 ( 3. Min) Denji Meerkamp per Kopf, nach herrlicher Flanke von Markus Hörmann
0:2 ( 5. Min) Denji Meerkamp, per Abstauber, nachdem Markus Hörmann eine Flanke gefährlich vor das Tor zirkelte und der Torwart den Ball nur nach vorne abwehren konnte
0:3 ( 8. Min) Denji Meerkamp, Direktabnahme einer Ecke von Robert Gley
0:4 (16. Min) Peter Glas wird von Robert Gley auf die Reise geschickt, und Peter schüttelt alle Gegner ab und umkurvt gekonnt den Torwart
1:4 (26. Min) Gekonnt vorgetragener Konter, nach Ballverlust im Spielaufbau
2:4 (33. Min) Gekonnt vorgetragener Konter, nach Ballverlust im Spielaufbau
2:5 (53. Min) Denji Meerkamp per Hinterkopfball, nachdem Robert Gley tänzelnd versuchte den Ball auf den richtigen Fuß zu legen. Nach ein paar Trippelschritten gab er den Versuch auf und flankte dann mustergültig mit dem ‚falschen‘ Fuß
2:6 (64. Min) Christian Fintina, vollendet eine perfekte Ecke von Robert Gley per Kopf
2:7 (71. Min) Jose Raichlmair vollendet nach einer flach hereingegebenen Ecke von Bernd Scharfenberg, die er selbst herausgeholt hatte
2:8 (79. Min) Der Mann des Spiels, Denji Meerkamp, wird erneut von Bernd Scharfenberg bedient, und erzielt seinen fünften Treffer in diesem Spiel
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