Erstes Spiel nach langer Corona-Pause, Freizeitwölfe mit Supermoral!
In den ersten rund 30 Minuten standen die von Christian Fintina gecouchten Freizeitwölfe trotz langer Corona-Pause (erstes Freundschaftsspiel seit Oktober 2020) erstaunlich sicher und geordnet und hatten die Heimelf gut im Griff. Natürlich klappte noch nicht alles, so mancher Ball wurde dahin gespielt, wo man den nächsten Mitspieler ganz sicher vermutete. Gott sei Dank stand da meist ein anderer Freizeitwolf und konnte das Missgeschick wieder ausbügeln. Trotz aller Unkonzentriertheiten erspielten sich die Gäste eine ganze Reihe bester Chancen, allen voran, Benni Emonts, der diese aber allesamt ungenutzt ließ. Pfosten, Torwart oder die eigene Unzulänglichkeit standen immer im Weg. „Sorry Jungs, dass wir nicht in Führung liegen, geht auf meine Kappe“, räumte er in der Pause sehr selbstkritisch ein.
Zur Erinnerung: Im EM-Achtelfinale zwischen England und Deutschland lief Thomas Müller beim Stand von 0:1 alleine auf das englische Tor zu und setzte die Riesenchance zum 1:1 Ausgleich neben den Pfosten. An diese Szene hat sich wohl ein Ampermochinger Zuschauer auf der spärlich besetzten Tribüne erinnert und laut gerufen, „Gott sei Dank spielt bei Schwabhausen/Erdweg auch ein Thomas Müller mit!“
Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff verloren die Freizeitwölfe dann ein wenig die Ordnung und die Ampermochinger setzten sich einige Male in der gegnerischen Hälfte fest. Die Zuspiele fanden keinen Mitspieler mehr und die Heimelf erspielte sich einige guten Chancen. In der 37. Minute kam dann ein Ampermochinger Stürmer im Strafraum zu Fall und der Schiri zeigte auf den Punkt. Der Ausführende lief an, war aber von den neuen leuchtend gelben Torwarthandschuhen vom Woife sichtlich abgelenkt und jagte den Ball über die Latte. Doch die Freude wehrte nur kurz, und beim nächsten Angriff zappelte der Ball im Netz. Fast mit dem Pausenpfiff ging Ampermoching sogar 2:0 in Führung.
In der Halbzeit wurde das Spiel schonungslos und selbstkritisch analysiert. Benni schüttelte immer wieder den Kopf und haderte mit sich und seiner Chancenauswertung. Woife glaubte auch eine Mitschuld an den Gegentoren erkannt zu haben. Darüber hinaus gab er zu, dass er einmal den Ball wohl etwas übereifrig zu Jürgen Schloßbauer gespielt hatte, und zwar zu einer Stelle, wo sich der Jürgen vor fünf Minuten auch tatsächlich befand. Nein, nein meinte der Erich, „ich bin auch schuld, denn meine mitunter überlegten Pässe kamen auch nicht immer an“. Der Reihe nach folgte Schuldeingeständnis auf Schuldeingeständnis ehe Benni die Situation rettete. Es spricht für den Benni, dass er trotz seines Frustes dennoch fokussiert blieb und sich und seine Mannschaft mit den Worten, „kommt Jungs, dass Spiel haben wir noch lange nicht verloren“, aufmunterte. Und er sollte Recht behalten, zumindest fast.
Als die Freizeitwölfe kurz nach Wiederanpfiff sogar das 0:3 kassierten, schien das Spiel nun endgültig gelaufen. Doch sie zeigten eine tolle Moral und holten Tor um Tor auf. Den Anfang machte Sigi Mayr, der ein verstolpertes Zuspiel von Sebastian Bolz (Scorerpunkt für einen Stolperer, das gibt es auch nur bei den Freizeitwölfen) aufnahm und mit einem gekonnten Heber aus rund 25m den gegnerischen Torwart überlupfen konnte. In der 65. Minute startete Robert Gley zu seinem wohl 37sten Flügellauf auf der rechten Seite, dribbelte sich bis zur Grundlinie durch und flankte scharf nach innen. Dort stand Benni Emonts, der das Zuspiel in den rechten Winkel zauberte. Nur zwei Minuten später, fast eine Kopie des zweiten Tores, nur dass Benni diesmal die herrliche Flanke von Robert links unten im Kasten der Ampermochinger versenkte. Benni blühte jetzt so richtig auf (jedenfalls für das erste Spiel) und konnte nur noch durch Fouls gestoppt werden. Auch Sebastian Bolz, der aussichtsreich vor dem Strafraum auftauchte wurde böse gefoult. In beiden Fällen zückte der Schiri gelb, die Chance auf den Führungstreffer jedoch war vereitelt. Das 4:3 für die Freizeitwölfe schien jetzt nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Bei einem der wenigen Konter der Ampermochinger fiel jedoch völlig überraschend stattdessen das 4:3 für Ampermoching.
Als wenig später der Schiri erneut auf Foulelfmeter entschied (aus unserer Sicht niemals Elfmeter) jubelte die Heimmannschaft bereits. Doch sie hatten nicht mit dem Woife und seinen neuen, weit über 10 Euro teuren und einige Nummern zu großen, Zauber-Torwarthandschuhen aus dem Leder eines jetzt ausgestorbenen australischen Gürtelwarans, gerechnet. Woife tauchte blitzschnell nach unten und fischte den Ball bärenstark rechts unten aus dem Eck. Doch wenig später war Schluss. Aus Sicht der Gäste vor allem aufgrund der Chancenauswertung der ersten 40 Minuten etwas unglücklich. Aber alle waren dennoch in der Freude vereint, endlich wieder ein Fußballspiel bestritten zu haben!
Statistik:
FE (36. Min) Ampermoching schießt über das Tor
1:0 (37. Min), 2:0 (40. Min)
3:0 (43. Min)3:1 (47.) Mayr Sigi nach Stolpervorlage Sebastian Bolz
3:2 (64.) Emonts Benni nach Flanke Gley Robert
3:3 (67.) Emonts Benni nach Flanke Gley Robert
4:3 (70.)FE (74. Min) Woife hält bärenstark
TSV Schwabhausen 1929 e.V. (Fußball), 85247 Schwabhausen