„Tag der Geschenke und AH-Sommerfest"
Der liebe Gott muss ein Freizeitwolf sein, denn gerade rechtzeitig zu den Vorbereitungen des Fußballspiels und des AH-Sommerfestes verzogen sich die Wolken und die Sonne lachte vom Himmel. Bei herrlichstem Fußballwetter starteten die Wölfe mit dem größten Kader in der Geschichte zum Abschluss der Hinrunde gegen Edi Salvamooser`s FC Tandern. Sage und schreibe 27 Mann (!) warteten auf einen Einsatz und so manches Trikot musste nach der Auswechslung sofort weitergegeben werden, da natürlich nicht so viele vorhanden waren.
Mit Staunen und Respekt verfolgten die Gäste das Gewimmel auf und um die Ersatzbank der Heimelf. Gegen Ende des Spiels kam ein Spieler aus Tandern rüber und meinte, „Gott sei Dank spielen wir keine dritte Halbzeit, denn da hättet ihr bestimmt wieder eine komplett neue Mannschaft eingewechselt!“
Einzig der Woife, der an diesem Tag die notwendigen australischen Beschwörungsformeln für seine „Waran-Leder-Torwarthandschuhe“ vergessen hatte (dazu später mehr), spielte komplett durch. Im Wesentlichen standen in jeder Hälfte komplett andere Spieler auf dem Platz. Auch dann musste noch gewechselt werden, damit wirklich jeder zu seinem Einsatz kam. Woife Sterflinger wurde vor dem Spiel für seinen 100sten AH-Einsatz mit einer Urkunde und großem Beifall geehrt. Benjamin Fintina, der kurzfristig für den verletzten Harry Schepp als Schiri einsprang, ließ sich von dem Gewusel an der Auslinie und den zahlreichen Wechseln nicht beirren und behielt die Übersicht. Trotz seines jungen Alters hatte er die faire Partie jederzeit im Griff.
Coach Christian Fintina`s Augenmerk galt vor der Pause vornehmlich der Defensive, während die zweite Elf ihren Fokus eher auf die Offensive legen sollte. So ganz ging sein Plan nicht auf, aber das war in erster Linie der besonderen Situation geschuldet. Dazu schafften es einige Protagonisten nicht ihr Potential an diesem Tag auszuschöpfen.
Ausrede eines der angesprochenen Kicker: „Ich spiele die ganze Zeit gegen ganz alte Herren Tennis und da muss ich immer ganz langsam laufen, sonst kommen sie nicht mit. Und so schnell konnte ich mich dann doch nicht umstellen“ Zitatende!
Langsam, auf Spielkontrolle bemüht, lief der Ball durch die Reihen der Freizeitwölfe. Der gemächliche Spielaufbau schläferte den Gegner regelrecht ein. Nur vereinzelt gelang es den Mannen des FC Tandern die Schläfrigkeit abzuschütteln und gefährlich vor das Tor der Freizeitwölfe zu kommen.
„Ein bisschen mehr nach vorne spielen hätte ich mir schon gewünscht“, meinte Mane Göttler, der nach seiner Hüft-OP zum allerersten Mal wieder auf dem Feld stand und immer wieder versuchte mit einfachen Bällen das Spiel zu ordnen.
Die offensiven Aktionen fanden meist ausschließlich in der Defensive statt und so war es kein Wunder, dass sich der Torwart des FC Tandern nicht groß fürchten brauchte. Doch die Einlullungstaktik der Wölfe ging dann in der Nachspielzeit gründlich schief. Andi „Arnbach“ und Woife „Waran“ kamen sich bei einer verunglückten Rettungsaktion derart in die Quere, dass sie schließlich hilflos auf dem Hosenboden landeten. Der Stürmer aus Tandern, der eigentlich schon abdrehen wollte, brauchte sich nur noch zu bedienen und schob die Kugel an den verdutzten Kommunikationskünstlern vorbei ins leere Tor.
Nach der Pause startete die zweite Elf gleich furios. Schon nach zwei Minuten zappelte der Ball im Netz des FC Tandern. Eine mustergültige Flanke von Sigi Mayr wurde von Robert Gley direkt genommen und der Ausgleich war perfekt.
Jetzt hatte die Heimelf Blut geleckt und wollte mehr. Ihre Bemühungen wurden Mitte der zweiten Hälfte mit dem 2:1 Führungstreffer belohnt. Ein verunglückter Torschuss unseres fitten Lehrkörpers Chris Link, dem einzigen Gladbachfan bei den Silbernen – Nobody is perfect, landete vor den Füßen von Benni Emonts. Der musste nur noch ca. 20 Tanderner Abwehrbeine austricksen ehe er dann souverän zur Führung einnetzte. Doch der Schlendrian im Umschaltspiel, der sich schon durch die ganze Saison zog, zeigte sich auch beim überraschenden Ausgleich der Gäste, als wieder mal ein Fehler im Spielaufbau für größte Gefahr vor Woife`s Tor sorgte. Dieser rechnete mit einem Schuss ins lange Eck, doch der Ball landete im kurzen. „Normalerweise schießen alle AH`ler ins lange Eck. Zefix!“ fluchte er, schon bevor der Ball die Linie überquerte.
In der 69. Minute landete der Ball nach einer langen Ballstafette schließlich bei Oli Greve, der mehrmals in aussichtsreichster Schussposition vergaß abzuziehen. Aber auch er hatte eine Ausrede (wie praktisch alle an diesem Tag), „falscher Fuß!“ Irgendwie landete der Ball dann bei Benni, der den Ball dann ungenau und eigentlich viel zu hoch auf Matthias Meiler zurücklegte. Mit sehenswerter Akrobatik stoppte Matthias Meiler in seinem letzten Spiel für die Freizeitwölfe (zieht nach Allershausen um) den Ball mit der Brust, ließ ihn abtropfen und vollendete volley zum erneuten 3:2 Führungstreffer. „Noch komplizierter können wir wirklich nicht mehr spielen“, lachte Goalgetter Benni „Übersteiger“ Nach dem Spiel fiel dann Oli Greve noch eine Ausrede ein, „übrigens habe ich den Torschuss nur verweigert um Matthias einen glorreichen Abgang zu ermöglichen. Normalerweise mache ich den selber rein!“.
Doch die Gastgeber hatten offensichtlich an diesem Tag noch nicht genug Gastgeschenke verteilt und verhalfen dem FC Tandern in der letzten Spielminute noch zum schmeichelhaften 3:3 Ausgleich.
Unmittelbar nach dem Spiel fanden sich dann alle AH-ler aus Schwabhausen und Erdweg und die Gäste aus Tandern auf der weitläufigen Anlage der Stockschützen ein und feierten zusammen das AH-Sommerfest der SG Schwabhausen/Erdweg.
Alle halfen zusammen um das Fest in diesem Jahr zu ermöglichen, allen voran unsere Vergnügungsspezialisten Andi Hechtl, Lars Miethe und Albert Eichinger mit ihren zahlreichen Helfern. Helmut Medele hatte einen leckeren Schweinsbraten mit Serviettenknödeln vorbereitet und an der „Essensausgabe“ bedienten Kurt Westermair und der „Koch“ selbst die hungrigen AH`ler aus nah und fern. Gerti Westenrieder übernahm dabei den größten Teil der Kosten. Anläßlich seines 50. Geburtstages im Vorjahr versuchte er seit Mitte des letzten Jahres immer wieder ein großes Fest zu organisieren, aber Corona machte ihm (und uns) einen Strich durch die Rechnung. Deshalb entschied er sich nun für eine großzügige Spende bevor die nächste Coronawelle dies vielleicht wieder verhindert.
Hungrig musste keiner nach Hause gehen, zumal auch noch viele selbstgemachte und gespendete Salate auf Abnehmer warteten. Auf die AH-ler ist Verlass, nicht nur was die gespendeten Salate anging, auch das großzügig bestückte Getränkelager in den Kühlschränken wurde ausnahmslos gespendet.
Der beinahe schon laue Abend verlief in geselliger und lustiger Runde und so manche freiwillige und unfreiwillige Anekdote sorgte für ausgelassene Fröhlichkeit. Gestört wurde die lockere Atmosphäre eigentlich nur durch den selbsternannten Inkassobeauftragten Sepp Pfeil, der gnadenlos seine Runde machte. Eine sehr gelungene Veranstaltung und ein vergnüglicher Abend ging für einige der rund 60 Gäste, feuchtfröhlich und in gelöster Stimmung, erst weit nach Mitternacht zu Ende. Aus Pietätsgründen hüllen wir aber hier den Mantel des Schweigens über die letzten Vorkommnisse und Ereignisse.
TSV Schwabhausen 1929 e.V. (Fußball), 85247 Schwabhausen