“Hart erkämpfter Arbeitssieg der Freizeitwölfe“
Während Erich R. in der Kabine noch in seiner unnachahmlichen Art den langen und abenteuerlichen Weg zu den Toiletten beschrieb, „Also wenn Ihr auf die Toiletten müsst, dann müsst ihr sehr weit gehen, den ganzen Gang runter und dann durch die Türe, und dann……..“, standen alle anderen Freizeitwölfe bereits auf einem der modernsten Kunstrasenplätze Bayerns und bestaunten die Yardslinien für die American Footballspiele der „Thunder Dachau“, die hier ihre Heimspiele austragen. Der ein oder andere Freizeitwolf erzielte auch so manches Field Goal (3 Punkte), da er für die Fußballtore zu hoch gezielt hatte. Mittlerweile war der Erich auf der Suche nach den Toiletten erfolgreich (warum er nicht die Toilette in der eigenen Kabine benutzt hatte blieb allen ein Rätsel) und feuerte seine Jungs von außen an. Die hatten die Anfeuerung auch bitter nötig, denn die ersten 10 Minuten kamen sie überhaupt nicht ins Spiel. Der ungewohnte Platz oder die späte Anstosszeit sorgte für so manche chaotische Szene im eigenen Strafraum. Die ABV`ler hätten in dieser Phase locker 1:0 oder gar 2:0 in Führung gehen können, aber der Woife oder der Pfosten (2x) standen jeweils im Weg. Nicht nur Woife Sterflinger im Tor der Gäste, sondern auch Aushilfstrainer Stefan Rottmeier bekam jede Menge Arbeit. In der 10. Spielminute standen die Freizeitwölfe bei einem gekonnten Angriff der Akademischen Ball Virtuosen (kurz ABV) nur Spalier und die Heimelf ging hochverdient in Führung. Doch nach diesen ersten, teils chaotischen Minuten fingen sich die Freizeitwölfe und übernahmen zusehends die Kontrolle über das Spiel. Von der 10. bis zur 30. Spielminute erspielten sie sich eine Reihe erstklassiger Chancen, aber der mittlerweile verdiente Ausgleich gelang dabei nicht. Bei ihren wenigen Konterangriffen blieben die ABV´ler aber immer gefährlich. Doch letztlich blieb es bis zur Pause bei dieser knappen Führung für den ABV. Stefan Rottmeier hatte sich so verausgabt, dass er seine taktischen Anweisungen für die zweite Hälfte nur noch stoßweise zwischen heftigem Keuchen und Schnaufen herausbrachte.
Lars Miethe, der gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit kam, schien diese hingekeuchten Anweisungen aber verstanden zu haben, denn er stand hinten bombensicher und bereitete auch den Ausgleich vor. Er bediente Robert Gley mustergültig, der mit einer Bogenlampe aus rund 35m den gegnerischen Torwart überraschen konnte. Die meisten glaubten, der Schuss wäre viel zu hoch angesetzt, aber zur Verblüffung aller senkte er sich genau in den linken oberen Winkel. Erich Rixner jubelte ausgelassen, „Miethe war schon die halbe Miete!“ und Lars Miethe selbst diktierte schon im Zurücklaufen dem sportlichen Leiter Sepp Pfeil, was er später alles im Spielbericht schreiben sollte, z. B. grandiose Vorarbeit durch Lars Miethe oder mit Miethe kam die Wende. Gott sei Dank kann sich der Sepp nicht mehr alles merken.
Die Freizeitwölfe blieben weiter am Drücker, aber die ABV`ler hielten gut dagegen. Hüben und drüben gab es immer wieder gute Torgelegenheiten, bei einem leichten Chancenplus für die Gäste. Das umkämpfte Spiel blieb weiter spannend. Präse Detlef Fischer konnte die mangelnde Chancenauswertung nicht weiter mit ansehen und zeigte allen anderen wie das geht. Ein mustergültiger Angriff über mehrere Stationen erreichte schließlich Robert Gley, der wiederum Manni Riebl auf dem rechten Flügel mustergültig in Szene setzte. Manni`s gekonnte Diagonalflanke an den zweiten Pfosten nahm Detlef Fischer mit links (!) auf und jagte die Kugel zur 2:1 Führung unhaltbar ins Netz. In der Folge entwickelte sich ein lebhaftes Spiel, weil die Heimmannschaft auf den Ausgleich drängte, doch die Freizeitwölfe hielten stark dagegen und versuchten ihrerseits noch das 3:1 zu markieren. Mit einer großartigen kämpferischen Leistung brachten die Freizeitwölfe diesen knappen Sieg über die Zeit.
Festzuhalten ist darüber hinaus, dass das Spiel nicht nur spannend und interessant war, sondern auch ausgesprochen fair.
Die nächsten Tage müssen die Freizeitwölfe versuchen ihren Präsidenten wieder zu erden, denn in seinem Überschwang hat er schon Autogrammkarten drucken lassen und plant eine Fahrt im offenen Wagen durch Schwabhausen, wo er sich winkend für die zahlreichen Glückwünsche bedanken möchte.
Statistik des Spiels:
1:0 (ca. 10.)
1:1 (ca. 50. Min.) Robert Gley, Bogenlampe aus 35m, Vorarbeit Lars Miethe
1:2 (ca. 60. Min.) Detlef Fischer, nach genialer Flanke von Manni Riebl
TSV Schwabhausen 1929 e.V. (Fußball), 85247 Schwabhausen